November 4, 2019

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Au Pair vs. Nanny: Was ist der Unterschied?

"Worin besteht der Unterschied zwischen einem Au Pair und einer Nanny"? Diese Frage wird uns oft gestellt – nicht nur von Gastfamilien, sondern auch von Au Pairs. Man denkt im ersten Moment vielleicht, dass zwischen den beiden gar kein großer Unterschied besteht, dem ist allerdings nicht so. Während sowohl Au Pairs als auch Nannys für die Kinderbetreuung zuständig sind, gibt es zwischen den beiden grundlegende Unterschiede, die man kennen sollte. Au Pair in den USA zu sein, heißt vor allem, Teil eines Programms zu sein, in dem Du reisen, neue Leute kennenlernen und Dich persönlich und beruflich weiterentwickeln kannst.

Was aber sind nun konkret die Unterschiede zwischen einem Au Pair und einer Nanny?

1. Per Definition sind Au Pairs junge Frauen und Männer zwischen 18 und 26 Jahren aus dem Ausland, die mit einem J-1 Kulturaustauschvisum in die USA reisen, um bei einer amerikanischen Gastfamilie zu wohnen und sich um ihre Kinder zu kümmern. Eine Nanny kommt nicht immer aus dem Ausland, ist bei einer Familie angestellt und übernimmt bei ihnen zu Hause die Kinderbetreuung.

2. Nannys arbeiten Teil- oder Vollzeit, und müssen oft sogar Überstunden leisten, wenn es die Arbeitszeit der Eltern verlangt. Für Au Pairs sind die Arbeitszeiten und -bedingungen durch das U.S. Department of State geregelt. Diese Richtlinien sind Teil des staatlich regulierten Au Pair Programms und müssen daher eingehalten werden. Ein Au Pair kann beispielsweise bis zu (aber nicht mehr als) 45 Stunden pro Woche und 10 Stunden pro Tag arbeiten. Diese Richtlinien schützen die Rechte der Au Pairs überall in den USA und sorgen dafür, dass Au Pairs ein glückliches und erfolgreiches Jahr bei ihren amerikanischen Gastfamilien verbringen. Dadurch haben Au Pairs auch genügend Zeit, in die amerikanische Kultur einzutauchen – sie leben wie echte Amerikaner, werden ein Teil ihrer lokalen Community und können in ihrer Freizeit reisen und neue Orte Amerikas entdecken.

3. Die Bezahlung einer Nanny hängt ganz davon ab, ob sie Teil- oder Vollzeit arbeitet und wo genau in den USA sie auf Kinder aufpasst. Im Gegensatz dazu erhalten Au Pairs jede Woche einen festgesetzten Betrag. Das ist einer der Vorteile als Au Pair – Du weißt ganz genau, wie viel Du verdienen wirst. Au Pairs erhalten pro Woche ein Taschengeld von mindestens $195,75. Gastfamilien und Au Pairs können sich auf einen höheren Betrag einigen, solange die maximal erlaubte Arbeitszeit des Au Pairs nicht überschritten wird (siehe oben) und das Au Pair keine Aufgaben erledigt, die über den Verantwortungsbereich hinausgehen.

4. Einige Nannys haben eine Ausbildung oder Kurse abgeschlossen – sie haben also Kinderbetreuung zu ihrem Beruf gemacht. Für manche Nannys ist es ein vorübergehender Job, um die Zeit bis zum College oder anderen Berufen finanziell zu überbrücken. Manche Au Pairs haben zwar auch eine professionelle Ausbildung mit Kindern absolviert, aber dies ist nicht zwingend erforderlich, um Au Pair zu werden. Viele Au Pairs haben bei sich zu Hause hunderte (oder sogar tausende) Kinderbetreuungsstunden gesammelt – als Babysitter, Nachhilfelehrer, Kindergartenhelfer, Betreuer im Sommercamp, Trainer in einem Sportverein und vieles mehr.

5. Der wahrscheinlich größte Unterschied ist, dass Familien ihre Nanny als jemanden sehen, der bei ihnen angestellt ist – Au Pairs jedoch werden zu einem Teil der Familie. Sie werden nicht wie Angestellte behandelt, die einen Vertrag erfüllen – vielmehr wird ihnen Respekt, Vertrauen und Mitgefühl entgegengebracht, damit sie sich in den USA und bei ihrer amerikanischen Gastfamilie wie Zuhause fühlen. Schließlich bedeutet der Begriff Au Pair im Französischen „on par“, was die für beide Seiten vorteilhafte und faire Beziehung zwischen Au Pairs und ihren Gastfamilien beschreibt.

Wenn man sich also die Unterschiede zwischen Au Pairs und Nannys ansieht, wird schnell klar, dass der Au Pair Job einzigartig ist. Au Pairs leben nicht nur in den USA und sind dabei aufgrund ihres Kulturaustauschvisums durch eine staatliche Behörde geschützt, sondern werden auch in ihrer amerikanischen Gastfamilie willkommen geheißen – schließlich bringen sie frischen Wind in die Gastfamilie und machen den Gastkindern Lust auf neue Sprachen, Traditionen und Kulturen. Im Gegenzug erhalten Au Pairs die einmalige Chance, in den USA zu reisen, zu lernen und sich weiterzuentwickeln – nebenbei sammeln sie internationale Arbeitserfahrung, erhöhen so ihre zukünftigen Karrierechancen und starten in das nächste Kapitel ihres Lebens.